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1. Von der Urzeit bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 132

1909 - : Schöningh
132 Iv. Die landesfürstlich-städtische Zeit. die Entdeckung Amerikas durch den Genuesen Christoforo Colombo (1446/1506). Zwar war Amerika schon früher von den Nordgermanen entdeckt und vorübergehend besiedelt worden; dem größten Teile Europas aber war dies unbekannt geblieben. In kühner Fahrt nach dem Westen hoffte Kolumbus die Ostküste Asiens zu erreichen. Die Entdeckung der Inseln Guanahani (San Salvador), Kuba und Haiti bildete das Ergebnis der ersten Reise (1492); auf der zweiten Reife (1493/96) fand er die Insel Dominika, die kleinen Antillen und Jamaika^ auf der dritten (1498/1500) Trinidad und die Küste von Südamerika, und die vierte Fahrt (1502/04) brachte den Entdecker nach dem Kap Honduras und nach Costa-Rica. Daß er aber einen neuen Erdteil entdeckt hatte, ist Kolumbus nie zum Bewußtsein gekommen. Nach Amerigo Vespucci, der 1499 von Guyana nach Venezuela gelangte und auch an mehreren Fahrten der Portugiesen nach Südamerika teilnahm, wurde der Erdteil benannt, nicht nach Kolumbus. Der Portugiese Cabral landete 1500 in Brasilien, der Spanier Bilbao drang 1513 von der nordamerikanischen Hafenstadt Darien bis zum Stillen Ozean vor. Cortez eroberte bald darauf (1519/21) Mexiko, und 1532 drang Pizarro in Peru ein, das nach blutigen Kämpfen von den Spaniern in Besitz genommen wurde. Einen großartigen Abschluß fanden die Entdeckungsreifen durch die Weltumsegelung des Portugiesen Magalhzes, der im Dienste Spaniens 1520 die Südspitze Amerikas umsegelte und durch den Stillen Ozean bis zu den Philippinen vordrang, wo er 1521 erschlagen wurde; das letzte Schiff der nach und nach zerrissenen Flotte landete 1522 in Spanien. Die Entdeckungen hatten einen gewaltigen Einfluß auf die Verschiebung der Handelswege. Die Donaustraße sowie das Mittelmeer und der Landweg in Kleinasien verloren ihre Bedeutung sür den indischen Handel; der Seeweg um Afrika löste sie ab. Neue Wege zogen die Kaufleute nun nach dem Westen. Die nächste Folge dieser Verschiebung der Handelswege war ein Sinken des italienischen und deutschen Handels sowie die allmähliche Auflösung der Hanse und eine Steigerung der Bedeutung Spaniens und Portugals, zu denen bald England trat. „Italien und die deutsche Hanse legten das Zepter nieder; Europa war atlantisch geworden." Während die Entdeckungen vorwiegend das wirtschaftliche Leben beeinflußten — und nicht zum Vorteile Deutschlands —, wirkte die Erfindung des Buchdrucks — diese rein deutsche Erfindung — fördernd und befruchtend auf das geistige Leben ein. Bilder und 'Texte hatten schon die Chinesen seit alter Zeit in Holz geschnitten und abgedruckt, und Spielkarten und Heiligenbilder hatte man bereits

2. Deutsche und brandenburgisch-preussische Geschichte vom Ausgang des Mittelalters bis zur Gegenwart - S. 1

1896 - : Buchh. des Waisenhauses
Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation und Gegenreformation. (Vom Anfange der neueren Zeit bis zum westfälischen Frieden von 1648.) I. Dom Anfange kr neueren Seit bis j\\m Angsbnrgcr Keligionsfrieden von 1555. 1. Tie Kennzeichen der neueren Zeit. mit dem Ende des 15. und dem Anfange des 16. Jahrhunderts beginnt eine neue Zeit. Ihre Merkmale sind besonders die Anwendung des Kompasses und des Schietzpulvers, die Erfindung des Buchdrucks, die Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien, die Wiederbelebung des Studiums der griechischen Sprache und vor allem die kirchliche Reformation. Die Anwendung des Kompasses im vierzehnten Jahrhundert ermöglichte die Fahrten über das offene Weltmeer und die Entdeckung unbekannter Länder. Die Entdeckung Amerikas durch den Genuesen Christoph Kolumbus im Jahre 1492 und die Auffindung des 1492 Seeweges nach Ostindien durch den Portugiesen Vaseo da Gama im Jahre 1498 änderten die bisherigen Handelswege: die italienischen 1498 und die deutschen Städte verloren ihren gewinnreichen Handel mit den Erzeugnissen des Ostens und an ihre Stelle traten die Portugiesen und die Holländer, später auch die Spanier, die Franzosen und die Engländer. Die immer zunehmende Anwendung des dem Orient entstammenden Schießpulvers (das nicht durch den angeblichen Mönch Berthold Schwarz erfunden ist) im Kriege gestaltete das gesamte Kriegswesen um: das Rittertum verlor seine Bedeutung; an die Stelle des Lehnsaufgebotes traten Söldner und stehende Heere. Die Wiederaufnahme des Studiums der griechischen und der römischen Schriftsteller, zumal der griechischen, in der Ursprache ermöglichte eine gichtigere und tiefere Auffassung des klassischen Altertums, und die Erfindung der Buchdruckerkunst, d. h. die Anwendung beweglicher Lettern, um 1450 durch Johann Gutenberg aus Mainz, er- Knaake it. Lohmeyer, Deutsche it. brandend.-prenß. Geschichte. 1

3. Das Altertum - S. 14

1894 - : Buchner
I von einem kleinen semitischen Volke, dessen Angehrige bei den Griechen <&oivixeg hieen, i Die Enge des Landes wies auf die See hin, der Reichtum des Gebirges an Bauholz und Metallen erleichterte den Schiffsbau. An den fr Anlage eines Hafens gnstigen Stellen erhoben sich seit dem Jahr 2000 v. Chr. volkreiche Städte. Die fnf mchtigsten waren (von Sden nach Norden): Tyrns(ans der Altstadt und Juseltyrus bestehend), Sidon , Berlins (j. Beirut), Byblus und Ar ab us. Ii. Geschichte. 1. Das Heimatland. Zur Zeit der groen Pharaonen (um 1500) war Phnieien den gyptern zinspflichtig. Auf eine Vorherrschaft Sidous folgte dann die Bltezeit Phuicieus unter der Vorherrschaft von Tyrus. König Hiram (um 1000) veranlagte mit König Salomo Handelsfahrten nach dem Lande Ophir" (an der Jndus-mudung?). Mit dem Aufkommen der assyrischen Herrschaft verlor auch Phuicien seine Selbstndigkeit. Es war der Reihe nach abhngig von Assyrien, Babylonien, Persien, Alexander d. Gr. und seinen Nachfolgern. Dafr, da die Phnicier den groen Landmchten ihre Flotte zur Verfgung stellten, erlangten sie besondere Vorrechte. 2. Die phuicifche Kolonisation. Seit 1500 v. Chr. besiedelten die Phnicier fremde Ksten. a) Die Ursache ihres auerordentlichen Wandertriebes waren 1. die Natur des Landes, bervlkerung und Andrngen der Nachbar- Völker; 2. innere Streitigkeiten; 3. das Verlangen, die Erzeugnisse des eigenen Landes zu verwerten, die der fremden Lnder auszuntzen. d) Die Kolonien waren teils bleibende Niederlassungen, teils vorbergehende Grndungen von Handelspltzen (Faktoreien). Die Richtung der Fahrten ging anfangs \ nach Osten: die kupferreiche Insel Cypern, das goldreiche Thasos und viele andere Inseln und Ksten des gischen Meeres wurden aufgesucht (Kadmus in Theben). Whrend aber diese stlichen Kolonien spter meist den Griechen zufielen, beherrschten die Phnicier viele Jahrhunderte hindurch das westliche Becken des Mittel-meeres fast unbestritten. Sie behaupteten: 1. auf Sicilien: Panormns (Palermo), Motye und Solus; 2. Malta, auf Sardinien Caralis, die Balearen 2 und die Pityufen3; 1 <Poivl%r) entweder Palmenland {tpo(v Dattelpalme) oder rotes Land {(poivot rot, <poivt die Purpurfarbe). Jxti 2 Inseln der Schleuderer" v. Xlco. 3 Fichteninseln" v. ncxvs.

4. Kursus 3 - S. 78

1880 - : Lauteborn
— 78 — reisen zu unternehmen und neue Länder und Völker zu entdecken. Ein Italiener soll ihn erfunden haben. Ziemlich sicher ist, daß ein Bürger aus Amalfi im Königreich Neapel ums Jahr 1302 die Magnetnadel auf eine Spitze setzte und die acht Weltgegenden durch besondere Striche andeutete. 50. Kntbeckungen des Willetertters. Seit den Kreuzzügen war der Handel mit dem reichen Indien in neuen Aufschwung gekommen. Die kostbaren Erzeugnisse dieses Landes, als Seide, Baumwolle, Reis, Zimmt, Pfeffer, Gewürznäglein, Muskatnüsse, Kokospalmen, Elfenbein, Perlen, Gold und Edelsteine, waren in Europa sehr gesucht, konnten aber nur unter großen Beschwerlichkeiten dahin gebracht werden. Zunächst gelangten sie auf dem persischen und arabischen Meerbusen nach Syrien und Aegypten und wurden dann von da durch Kaufleute aus Venedig, Genua, Pisa u. f. f. abgeholt und nach dem ganzen Abendlande verführt. Eiue solch mühsame und kostspielige Handelsstraße war dem Aufblühen des Handels sehr hinderlich. Man suchte deshalb einen kürzeren Seeweg nach Indien und fand ihn auch. Durch die beharrlichen Bemühungen des Prinzen Heinrich des Seefahrers hatten die Portugiesen seit Anfang des 15. Jahrhunderts die ganze Westküste Afrikas entdeckt. Der portugiesische Seefahrer Bartholomäus Diaz erreichte 1486 das Vorgebirg „der guten Hoffnung", und einige Jahre darauf umschiffte der Seemann Vasko de Gama dieses Vorgebirg Und kam bis nach Ostindien (1498). Aber noch größeres Verdienst und glänzenderen Ruhm erwarben sich die Spanier. Im Jahre 1492 entdeckte nämlich Christof Kolumbus Amerika. Mit großem Eifer führten die Spanier seine Entdeckungen weiter und schon von 1519—1522 umsegelten spanische Schiffe zum ersten Mal die ganze Erde. Auf ganz Europa übten all diese Entdeckungen einen ganz unberechenbaren Einfluß aus. Der Handel nahm einen neuen Aufschwung. In den Händen der Holländer und Engländer wurde er allmählich über die ganze Erde ausgedehnt. Die vielen neuen Produkte, besonders die Masse edler Metalle, änderten die ganze Lebensweise der Europäer und hoben ihren Wohlstand. Die allge-

5. Das Altertum - S. 40

1883 - : Kirchheim
40 Phönizier. Seefahrten. inwendig geheizt wurde. Das Schreien und Wimmern der unglücklichen Todesopfer wurde durch rauschende Musik übertäubt; die Eltern aber, die dem Opfer beiwohnen mußten, dursten keinen Laut der Klage hören lassen; denn seufzte und weinte die Mutter, so frommte das Opfer nicht. — Ein schmachvolles Gegenstück zu diesem schauerlichen Molochdienst bildeten die Feste der Mondgöttin Ast arte, bei welchen die größten Ausschweifungen als etue der Göttin dargebrachte Huldigung angesehen wurden. Auch der Dienst des Adöuis, des Sonnengottes des Frühlings, in welchem ebensowohl der Osiris der Ägypter, als der Dionysos der Griechen zu erkeuueu ist, war durch Uu-sittlichkeit dargestellt. Als besondere Beschützer der einzelnen Städte galten die acht Kabiren, d. h. die Starken, auch Pa täken genannt, deren Bilder in Zwerggestalt auf dem Vorderteil der Schiffe standen. Zn ihnen gehört auch Thaut, der als Erfinder der Schreibekunst genannt wird. 3. Seefahrten der Phönicier. Schon in sehr frühen Zeiten wagten sich die Phönizier aufs Meer hinaus, teils um durch Raubzüge und Tauschhandel Lebensmittel für die Masse der Bevölkerung zu gewinnen, teils um sich anderswo anzusiedeln und dort reichlicheren Unterhalt zu erwerben. So wurden sie allmählig das berühmteste Han-delsvolk des Altertums. Anfangs gründeten sie nur aus den vielen Inseln des Mittelmeeres Kolonien, und namentlich auf der Insel Thasos, im Norden des Archipelagus, gruben sie schon nach Gold; als aber um das Jahr 1350 v. Chr. durch den Einfall der Israeliten in Palästina die kanaanitischen Völkerschaften nach Phönizien gedrängt wurden, wagten sie sich weiter hinaus und erreichten allmählig Malta, Stellten, Sardinien, Korsika, die Balearen. Überall knüpften sie mit den rohen Einge-tiornen Tauschhandel an; für Vieh und Getreide gaben sie Erzeugnisse und Werkzeuge ihres Kunstfleißes. Um aber überall dauernde Gelegenheit zu solchem gewinnreichen Umsatz zu haben, gründeten sie tu den neuentdeckten Ländern Kolonien, die zugleich eine willkommene Gelegenheit boten, aus der Heimat den Überfluß von Bevölkerung abzuleiten. Den gewaltigsten Aufschwung aber nahm ihr Handel, als sie kühn durch die Meerenge, welche jetzt die von Gibraltar heißt, hindurch segelten und das silberreiche Gebiet des heutigen Guadalquivir in Spanien entdeckten. Dies Ereignis war für das Altertum ebenso folgenreich, wie für das Ende des Mittelalters die Entdeckung Perus, für die Neuzeit die

6. Der Weltkrieg 1914/16 - S. 27

1916 - : Velhagen & Klasing
— 27 — türkische Schiffe im Schwarzen Meer an. Als alle Einsprüche gegen solche Behandlung nichts fruchteten, erklärte der Sultan den Krieg und entfaltete die heilige Fahne gegen die Unterdrücker der moslemitischen Welt. Die Hilfe ist uns sehr wertvoll; denn dadurch, daß die Türken im Schwarzen Meer, im Kaukasus und in Persien gegen die Russen, am Suezkanal gegen die Engländer vorgehen, werden dort bedeutende feindliche Streitkräfte gebunden. Die Sperrung der Dardanellen aber schließt Rußland von Süden her ab und verhindert die Zufuhr von Schießbedarf und die Ausfuhr russischen Getreides. Die Russen verkündigten daraus, daß sie Konstantinopel und die Dardanellen in Besitz nehmen müßten und daß sie bald in die türkische Hauptstadt einziehen würden. England, das früher die russische Flotte um keinen Preis durch die Dardanellen fahren lassen wollte, war jetzt einverstanden. Hoffte es doch, nach Zertrümmerung der Türkei zur Sicherung Ägyptens und des Weges nach Indien wichtige Gebiete zwischen diesen beiden Ländern zu erwerben. Da Rußlands Flotte im Schwarzen Meer aber zur Eroberung Konstantinopels zu schwach war und sein Landheer nicht heran konnte, wollten Engländer und Franzosen dem Verbündeten aus der Not helfen und ihm die Dardanellen öffnen. Auf Veranlassung des englischen Ministers Grey wurde eine große Flotte abgesandt. Die nötigen Landungstruppen sollten die Griechen stellen. Mit allen Mitteln unterstützte der griechische Minister Venizelos den Plan, aber König Konstantin weigerte sich. Er wollte seine Landeskinder nicht opfern, um für Rußland Konstantinopel zu erobern. Als auch die übrigen Balkanvölker keine Lust zeigten, mußten Engländer und Franzosen allein, ans Werk gehen. Sie griffen an: 18. März 1915 mit zehn großen und mehreren kleinen Schiffen die starken Befestigungen der Dardanellen an. Nachdem die Türken aber vier große Kampf* schiffe und ein Torpedoboot in den Grund gebohrt hatten, zogen sich die An- greifer zurück und beschlossen, doch erst ein Landungsheer herbeizuschaffen, das über die Halbinsel Gallipoli nach Konstantinopel vorbringen sollte. England, das sich über unsern Durchzug durch Belgien entrüstet hatte, . selbst aber die Rechte der Neutralen gar nicht achtet, benutzte jetzt griechische Inseln als Stützpunkte für Truppenansammlungen. Von hier landeten Engländer und Franzosen unter dem Schutze ihrer großen Schiffskanonen ein statt- liches Heer bei Ari Burun, Kala Tepe und der Suvla-Bai. Die Türken hatten sich aber vorgesehen und den Feinden den Weg verbaut. Fast jede Höhe der gebirgigen Landzunge war befestigt und mit Geschützen bewehrt. In den folgenden Monaten berannten immer neue Scharen die starken türkischen Stellungen auf den die Lage beherrschenden Höhenzügen und brachten ungeheure blutige Opfer. Die todesmutigen Verteidiger wiesen alle Stürme ab und hefteten Ruhm und Sieg an ihre Fahnen. Von 500000 Mann gelandeter Truppen liegt ungefähr die Hälfte auf der Halbinsel begraben. Eines Tages erschien in den türkischen Gewässern ein deutsches Unterseeboot und torpedierte ein englisches Schiff. Bald waren mehrere da. Wie waren sie dahingekommen? — Wir wissen jetzt, daß sie den weiten Weg durch den Atlantischen Ozean genommen haben und unbemerkt durch die Meerenge von Gibraltar gefahren sind. Sie haben in den östlichen Gewässem manches feindliche Schiff versenkt und die Truppentransporte gestört.

7. Der Weltkrieg 1914/16 - S. 22

1916 - : Velhagen & Klasing
22 — stark befestigte Wilna und standen Ende Oktober dor Riga und Dünaburg und weiter auf einer Linie, die von da nach Süden läuft, östlich an Pinsk und Luzk vorbei. Der Seekrieg. Unsre Auslandkreuzer. Die Engländer sind fest davon überzeugt, daß ihnen allein die Herrschaft auf dem Meere gehört; darum dulden sie keinen Nebenbuhler. Mit Besorgnis sahen sie das Heranwachsen einer stattlichen deutschen Flotte, und ihre Staatsmänner und die Presse haben in den letzten Jahren oft ihrem Ärger in drohenden Worten Luft gemacht. Alle Welt glaubte deshalb, daß sich die englische Flotte bei Ausbruch des Krieges gleich auf die deutsche stürzen würde. Acht Tage vor Kriegsbeginn drahtete der englische kommandierende Admiral an seine Regierung: „Wir haben die deutsche Flotte in unserm Griff — ein Wort, und wir fegen sie weg!" Unsre Blaujacken waren bereit, den Kampf mit der doppelt so großen englischen Flotte aufzunehmen. Aber bis heute haben die Engländer keinen entscheidenden Angriff gewagt. Dagegen hörte man gleich in den ersten Tagen Heldentaten unserer Marine. Am 2. August schoß der Kreuzer Augsburg den russischen Hafen Liban in Brand. Go eben und Breslau beschossen die algerische Küste. Nachdem sie dann in Messina ihre Kohlenvorräte ergänzt hatten, brachen sie aus dem von britischen Kriegsschiffen umstellten Hafen aus. Später wurden sie von der türkischen Regierung angekauft. Unsre Auslandkreuzer, die auf der Wacht in fremden Meeren vom Krieg erfuhren, fügten den Engländern und ihren Verbündeten dadurch vielen Schaden zu, daß sie ihre Handelsschiffe kaperten und versenkten. Ganz besonders hat sich der Kreuzer Emden unter Kapitän von Müller hervorgetan. Monatelang schüchterte er den englischen Handel im Indischen Ozean ein und vernichtete 51 Dampfer. Einmal setzte er sich einen vierten Schornstein auf, daß er aussah wie ein Engländer, fuhr kühn in einen feindlichen Hafen und torpedierte ein französisches und ein russisches Schiff. 70 Kreuzer machten Jagd auf ihn, aber er fing ihre Funkensprüche auf, durch die sie sich verabredeten, wo sie ihn stellen wollten, und verschwand rechtzeitig. Leider fiel er der Übermacht zum Opfer, als er bei den Kokosinseln, südlich von Sumatra, 47 Mann zur Zerstörung feindlicher Kabel gelandet hatte. Die Landungstruppe rettete sich auf einem erbeuteten Dreimaster durch lauernde Feinde hindurch nach Arabien zu den Türken. Ähnliche Heldentaten verrichteten die Kreuzer Dresden und Karlsruhe im Atlantischen Ozean und Königsberg an der Ostküste Afrikas. Der Vizeadmiral Graf Spee griff mit seinem Geschwader am 1. November bei Santa Maria an der Küste von Chile ein gleich starkes englisches an. Geschickt Staatssekretär von Tirpitz. Phot. 6. Bieber, Berlin.

8. Deutsche Geschichte mit Ausblick auf die Nachbarstaaten - S. 93

1907 - : Velhagen & Klasing
— 93 — 5. Sonstige Erfindungen. Das Mittelalter war sehr reich an Erfindungen aller Art. Zur schnellen Verbreitung der Buchdruckerknnst trug besonders die Vervollkommnung des Leinenpapiers bei, das schon im frühen Mittelalter an Stelle des aus gegerbten Kalbshäuteu bereiteten Pergaments trat. (Die ältesten auf Papier aus leinenen Lumpen geschriebenen Urkunden, die auf uns gekommen sind, stammen ans dem achten und neunten Jahrhundert. Es sind päpstliche Bullen.) — Zur Bestimmung der Zeit waren früher Sand- und Wasseruhren in Gebrauch. Diese wurden jetzt durch die neu erfundenen Pendeluhren verdrängt, zu denen sich später auch noch die von Peter Henlein (Hele) in Nürnberg ersuudenen Taschenuhren („Nürnberger Eier") gesellten. Im Braunschweigischen erfand Jürgens das Spinnrad. Orgeln, Kompasse, Sägemühlen und Glasspiegel sind ebenfalls Erfindungen des Mittelalters. 5 V Entdeckung Amerikas. 1492. 1. Seeweg nach Indien. Die kostbaren Erzeugnisse Indiens (Reis, Gewürz, Seide, Baumwolle, Edelsteine, Gold, Elfenbein) wurden früher zu Lande durch Karawanen herbeigeholt. Die Araber brachten sie nach Syrien und Ägypten, und von dort her holten sie die Schiffe der Seestädte Italiens, Venedig und Genua. Das war sehr beschwerlich. Man bemühte sich deshalb, einen Seeweg nach Indien aufzufinden. Die Portugiesen erforschten zu diesem Zwecke die Westküste Afrikas. 1486 gelang es dem Seefahrer Bartholomäus Diaz, die Südspitze Afrikas zu erreichen. Der König von Portugal gab ihr den Namen „das Vorgebirge der guten Hoffnung", denn nun, meinte er, sei ja Hoffnung vorhanden, bald zur See nach Indien zu kommen?) Auch der Seefahrer Kolumbus dachte über den Seeweg nach Indien nach. Er sagte: „Da die Erde eine Kugel ist und Indien östlich liegt, so muß man auch dorthin gelangen können, wenn man immer westlich segelt." Bevor man den Kompaß kannte, hielten sich die Schiffer immer in der Nähe der Küste. Das wurde aber anders, als um das Jahr 1300 von einem Italiener der Kompaß erfunden wurde. Mit Hilfe desselben konnte sich der Schiffer auf dem hohen Meere zurechtfinden, und nun unternahm man Reisen in bis dahin unbekannte Meere. 2. Kolumbus' Jngeud. Kolumbus war nicht weit von Genua geboren. Als Knabe mußte er seinem Vater am Webstuhle behilflich fein; in den Freistunden las er begierig Reisebeschreibungen. Dadurch erwachte in ihm eine große Sehnsucht nach fernen Ländern. Kaum 14 Jahr alt, ging er zur See. Da er stets fleißig weiterlernte, stieg er von Stufe zu Stufe und brachte es zuletzt bis zum Kapitän. 3. Werbung um Schiffe. Kolumbus hatte nicht Geld genug, um Schiffe zu seinen geplanten Reisen ausrüsten zu können. Er wandte sich daher zuerst an seine Vaterstadt Genua, dann an Venedig, dann an den Hof in Portugal, um Schiffe und Unterstützung zu erlangen — aber überall wurde er abgewiesen. Endlich ging er nach Spanien. Hier herrschten damals Ferdinand und Jsa-bella. Diese waren seinen Plänen nicht abgeneigt. Aber es fehlte an Geld; denn Spanien war zu jener Zeit mit den Mauren in einen Krieg verwickelt. *) Aber erst 12 Jahre später (1498) segelte der kühne Vasko de Gama um die Südspitze Afrikas herum, fuhr an der Ostküste entlang, dann 500 Meilen nach Osten und gelangte endlich nach Indien. So war der Seeweg nach Indien entdeckt.
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